Mehr Internationalität und Sprachenvielfalt für Events
Ein weitere Möglichkeit für mehr Teilhabe sind Tools, die Übersetzungen, Untertitelungen oder ähnliches in anderenSprachen anbieten. So kann ein Event beispielsweise ganz oder teilweise auf Englisch stattfinden, aber mit deutschsprachigen Untertiteln holt man auch alle aus der DACH-Region ab. Genauso umgekehrt: Wer ein eher deutschsprachiges Publikum hat, aber zusätzlich erwartet, dass sich auch einige Gäste aus der ganzen Welt zuschalten, kann mit englischsprachigen Übersetzungen mehr Internationalität schaffen. Und auch wenn Englisch natürlich zu den Weltsprachen zählt, können bestimmte Themen natürlich für Menschen mit anderen Sprachen wichtig sein. Wenn ihr also wisst, dass ihr anderssprachiges Publikum erwartet, achtet auf gute Übersetzungen, stellt Zusatzmaterialien in der jeweiligen Sprache oder Ansprechpartner:innen mit den jeweiligen Sprachkenntnissen zur Verfügung, damit sich jede/r abgeholt fühlt und das Beste aus dem Event holen kann.
Die richtige Ansprache für die Zielgruppe
Wenn es schon um Sprachen geht: hier spielen auch die sogenannten Leichte und die Einfache Sprache (beides sind übrigens feststehende Begriffe, und bei ihrer Umsetzung sollte man immer Expert:innen dafür hinzuziehen). Leichte Sprache richtet sich speziell an Menschen mit Lernschwierigkeiten, die über die leichter zu verstehenden Texte dann die gleichen Informationen erhalten wie andere. Einfache Sprache ist etwas komplexer als Leichte, aber auch sie richtet sich an Menschen mit Lernschwierigkeiten, allerdings auch an Menschen mit geringeren Kenntnissen der jeweiligen Sprache. Wichtig ist hier: Ihr müsst eure Zielgruppe kennen! Wenn ihr Menschen mit den oben erwähnten Punkten auf eurem Event erwartet und mit den richtigen Informationen gut abholen wollt, dann nutzt solche Sprachen auf beispielsweise eurer Eventplattform, einer extra Info-Seite oder einem Extra-Live-Blog.
Last but not least: Eine zielgruppengerechte Sprache ist natürlich immer wichtig, vor allem für Kinder und Jugendliche. Da muss es zwar weder Einfache noch Leichte Sprache sein, aber je jünger euer Publikum ist, desto einfacher müsst ihr alle Informationen halten – also achtet genau darauf, dass ihr auch alle mitnehmt. Gerade hybride Events können dann die Hemmschwelle senken, damit sich wirklich Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen anmelden.
Wie Events wirklich alle mitnehmen
Mit solchen Maßnahmen werden Hybrid- und Digital-Events selbst zu kleinen Boostern für mehr Diversität und Inklusion – weil sie mit digitalen und analogen Maßnahmen eine ganz neue Welt an Möglichkeiten kreieren. Das gilt dann am Ende für alle: Eltern können digital leichter an einem Event teilnehmen und müssen so die Familie nicht für eine einzige Veranstaltung alleine lassen; Speaker:innen, die selbst krank werden oder in Quarantäne müssen, lassen sich online zuschalten, und wer mehr Gesellschaft wünscht, kann trotzdem immer auf dem analogen Eventteil teilnehmen und persönliche Kontakte vor Ort knüpfen. So holt ein Hybrid nicht nur das Beste aus beiden Welten, sondern stellt selbst beide Welten dar - und lädt alle zu einem Besuch dieser Welten ein. Und das sogar bei ganz anderen Umständen: Wenn beispielsweise ein Bahnstreik die Anreise vieler Teilnehmenden verhindert, kann man sie immer noch digital einladen - so geht ein Event trotz widriger Umstände nie unter.
Extrovertierte, Introvertierte und Events
Und noch ein kleiner Punkt aus eigener Erfahrung: Wir alle neigen zu bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen, das heißt, wir sind eher introvertiert oder extrovertiert, oder, wenn beides ausgeglichen ist, ein Ambivert. Das zeigt sich auch bei Events und vor allem ihren Formen: Extrovertierte lieben analoge Events, sie wollen richtig nahe an der Bühne sein, Fragen direkt an die Speaker:innen stellen und freuen sich auf die Gespräche vor Ort – eben all das, was Introvertierten sehr schwer fällt.
Darum waren Online-Events eine tolle Sache für Introvertierte, die hier in ihrem gewohnten Umfeld zuhören konnten, Fragen einfach über den Chat stellen durften und sich eben nicht um Small Talk bemühen mussten – während Extrovertierte hier schnell vor Ungeduld und Tatendrang mit den Füßen scharren. Keine Frage, dass da ein Hybrid-Event das Passende für beide Seiten bietet. Aber noch mehr: Introvertierte verlieren bei einer digitalen Teilhabe die erste Scheu und knüpfen vielleicht schon weitere Kontakte, die ihnen dann Mut auf die analoge Durchführung machen. Und analoge Teilnehmende können Ringelpiez mit Anfassen haben, aber finden später auf der Eventplattform noch mal alles, was sie möglicherweise auf dem Event verpasst haben oder was ihnen sonst weiterhilft. Hybride vereinen wirklich das Beste beider Welten! Denn ein Hybrid bietet erst mal alle Optionen an, vom persönlichen Treffen für mehr Kontakte bis hin zur reinen digitalen Teilhabe für beispielsweise mehr Wissensaustausch - die Wahl liegt immer ganz bei euren Teilnehmenden!
Wichtig ist in jedem Fall, dass ihr bei euren Events wirklich alle mitnehmt und euch immer die Frage stellt, wo jemand bisher vielleicht noch nicht alle Möglichkeiten der Teilhabe hatte - das hilft natürlich eurem Event, aber es macht die Welt auch zu einem besseren Ort.